Mindestens jeden zweiten Tag ploppen sie beim Durchscrollen durch Instagram oder Facebook auf: die Werbeanzeigen von Fotograf*innen, auf denen groß steht “authentische und emotionale Hochzeitsreportagen” – meist bebildert mit einem oder mehreren Fotos eines Brautpaares in perfektem Setting. Und das geschulte Auge sieht meist sofort: Styledshoot oder Workshop-Shooting. Eine gestellte Szene, alles andere als authentisch und meist noch nicht mal emotional.

Okay, das haben wir jetzt vielleicht ein bisschen überspitzt dargestellt, klingt wohl gegenüber Kolleg*innen auch nicht gerade nett. Dabei ist es nicht böse gemeint. Es handelt sich hierbei meist um Neueinsteiger*innen, die in sehr teuren Kursen “gelernt” haben, wie sie am besten ihre Zielgruppe erreichen – und am Ende alle das Gleiche in ihren Werbungen schreiben. Diese Seminare sind oft fatal – für die neuen Fotograf*innen, als auch für die Brautpaare. Denn kein perfektes Hochzeitsshooting wird je auf die Herausforderungen eines Hochzeitstages vorbereiten. Da hilft nur üben üben üben, als Secondshooter mitgehen usw.
Auf was sollte man also achten, wenn man auf Fotografensuche ist?
Der Bildstil/die Farbgebungen/die Emotionen:
Zunächst einmal – es ist der wohl eindeutigste Punkt – sollten euch die Fotos gefallen. Klingt einleuchtend und zu einfach. Ist es aber vielleicht gar nicht. Vergleicht man mehrere Fotograf*innen, wird schnell auffallen: da gibt es teils sehr große Unterschiede. Sind die Fotos eher warm oder eher kühl, hell strahlend oder eher dunkel, eher fröhlich oder eher melancholisch? Ist grün noch grün, oder eher orange/braun? Sind die Farben generell eher natürlich oder scheinen sie ganz verändert?
Außerdem wichtig: die Emotionen. Habt ihr das Gefühl eher gestellte Fotos zu sehen oder fühlt ihr die Emotionen auf den Bildern? Habt vielleicht sogar das Gefühl dabei gewesen zu sein, obwohl euch die abgebildeten Menschen völlig fremd sind?

Den/die Fotograf*in kennenlernen/Fragen stellen:
Wir empfehlen euch auf jeden Fall ein Kennenlernen/Vorgespräch. Ihr habt die Möglichkeit zu schauen: passt dieser Mensch zu uns? Können wir uns vorstellen, dass er oder sie uns bei diesen intimen Momenten begleitet? Außerdem habt ihr die Möglichkeit eure Fragen zu stellen. Was ist im Krankheitsfall? Was ist wenn die Kamera oder eine Speicherkarte kaputt geht? Gibt es doppelte Sicherung mittels doppeltem Kartenslot? Gibt es Back-Up-Systeme?
Wie umgehen mit Regen oder prallen Sonne? Wie erhaltet ihr die Fotos? Und und und.
Und – und damit kommen wir zum nächsten Punkt:
Lasst euch ganze Reportagen zeigen!
Und da wären wir auch nochmal bei den Styleshoots, gestellte perfekte Shootings, die leider oft ohne Kennzeichnung auf Social Media zur Werbung genutzt werden. Lasst euch deshalb ganze Hochzeitsreportagen zeigen. So könnt ihr auch bewerten, ob es sich um eine konsistent gute Leistung handelt und euch die Fotos auch alle ansprechen.
Ein Hochzeitstag stellt am Ende ein Zusammenkommen der unterschiedlichsten Lichtsituationen und Gegebenheiten dar, mit denen man umgehen können muss.

Natürlich spielt am Ende auch der Preis eine Rolle. Dazu sind alle vorbereitenden Arbeiten sowie vorallem die Bildbearbeitung und alle Aufgaben im Nachhinein mit zu bedenken, ebenso wie die Kosten, die für Fotografierende anfallen. Auch macht es einen Unterschied, ob jemand nebenberuflich oder hauptberuflich tätig ist. Was aber gleichzeitig natürlich auch einen Unterschied in der Erfahrung ausmacht.
Zum Thema Preise haben wir für Teach me how to marry einen Blogpost geschrieben:
https://teachmehowtomarry-onlinekurs.de/was-steckt-hinter-den-preisen-von-hochzeitsfotografen/
Wir wünschen euch viel Freude bei der Hochzeitsplanung.
Herzliche Grüße
Annika und Gabriel